Sieg im Spitzenspiel – oder: Der Wahnsinn von Glauchau!
- maxju87
- 20. Mai
- 3 Min. Lesezeit

1.Mannschaft - Sachsenliga
Sonntag - 12:30 Uhr - Sportpark Meeraner Str.
VfB Empor Glauchau - SG Handwerk Rabenstein 3:2 (0:2)
Als die Zuschauer um 12:40 Uhr einen Blick auf die Anzeigetafel warfen, konnte sich niemand ausmalen, wie die Partie mit 14:25 endete. Alles war vorbereitet, um dem Spitzenspiel der Sachsenliga einen würdigen Rahmen zu verleihen. Der VfB Empor Glauchau traf auf die SG Handwerk Rabenstein. Der Erste der Sachsenliga traf auf den Zweiten. Die Konstellation war klar: Gewinnen die Gäste, wird es im Kampf um die Meisterschaft noch einmal spannend. Gewinnt der Gastgeber, hat man wahrscheinlich einen der beiden Kontrahenten um den Sachsenmeister abgehängt. Was will das Fußballherz mehr? Umso unverständlicher war es, was in den ersten Minuten der Partie mit dem Gastgeber passierte. Bereits nach drei Minuten war es ein verunglückter Rückpass der Glauchauer Hintermannschaft, den Mühlig erlaufen konnte, was nach 180 Sekunden die Führung für die Gäste brachte. Wer glaubte, mit dem Treffer komme etwas Ruhe in die Partie, der täuschte sich. Wenige Momente später war es Röthling, der auf 0:2 erhöhen konnte und die Stimmung auf bzw. neben dem Feld frühzeitig killte. Der Gastgeber war sichtlich geschockt und brauchte einige Minuten, um den frühen Rückstand zu verdauen. Glück für den VfB Empor Glauchau: Richter konnte die aussichtsreiche Chance zum 0:3 nicht verwerten und ließ somit die Chancen auf ein Comeback am Leben. Um das Chaos perfekt zu machen, musste unser Kapitän Jonas Mack bereits in der 38. Minute verletzt das Spielfeld verlassen.
Wer jetzt dachte, die Mannschaft würde sich ihrem Schicksal ergeben, wurde eines Besseren belehrt. Man merkte, wie ein Ruck durch die Reihen ging, und spätestens als der Kopfball von Marcin Sieber kurz vor der Halbzeit an den Querbalken landete, war das Feuer wieder entfacht. Ebenso feurig und sehr druckvoll war die Halbzeitansprache des Trainerduos Quade/Brückner, die nicht nur die Grundmauern des Sportparks erschütterten, sondern auch Spuren in den Köpfen der Mannschaft hinterlassen musste.
Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit zeigte die Glauchauer Mannschaft ein völlig anderes Gesicht. Jeder Spieler machte einen Schritt mehr, legte die Furcht vor dem eigenen Erfolg ab und riss sich buchstäblich den Hintern für seine Mannschaft und seinen Verein auf. Nach 53 Minuten war es Marcin Sieber, der eine mustergültige Standardsituation per Kopfball zum 1:2 verwertete. Die Sturm-und-Drang-Phase des VfB Empor Glauchau begann jetzt richtig, und bereits zehn Minuten später war es Knoll, der den Ball am zweiten Pfosten zum Ausgleich einschieben konnte. Jetzt war jedem klar: Hier sind drei Punkte drin! Und so präsentierte sich auch der amtierende Spitzenreiter der Sachsenliga. Angetrieben vom möglichen Erfolg erspielte man sich einige Halbchancen, die jedoch noch zu unsauber ausgespielt wurden. In der 78. Minute war es Luge, der sich durchsetzen konnte und mit viel Genauigkeit den Pass in die Mitte spielte. Dort fand er Hertel, der den Ball in die Maschen hämmerte und seinen Emotionen freien Lauf ließ.
Aufgestachelt durch den Rückstand legten die Gäste aus Rabenstein noch einmal eine Schippe drauf und verlagerten das Spielgeschehen zunehmend wieder in die Hälfte des VfB Empor Glauchau. Der Gastgeber hätte seine Kontermöglichkeiten besser ausspielen müssen, sodass man bis zur 98. Minute zittern musste und sich mit allen Mitteln verteidigen musste. Die SG Handwerk Rabenstein hatte noch eine verheißungsvolle Chance, doch Reissig klärte den Ball!
Somit bleibt es beim 3:2-Sieg für den VfB Empor Glauchau. Am kommenden Sonntag hat man beim FV Dresden 06 Laubegast die Chance, den Meistertitel vorzeitig perfekt zu machen. Doch auch hier bedarf es einer absoluten Spitzenleistung, um den neuen Zweiten der Sachsenliga aus Dresden abzuschütteln.